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Samstag, 07 November 2020 18:28

Wonneberg pflanzt einen Baum des Jahres

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Teamwork: Bürgermeister Martin Fenninger haut einen Pfosten zum Befestigen der Linde ein, den Bauhofleiter Konrad Kriegenhofer hält, während Harti Reinmiedl darauf achtet, dass die Leiter standfest ist.|(von rechts): Bürgermeister Martin Fenninger, Harti Reinmiedl und Bauhofleiter Konrad Kriegenhofer bei der herbstlichen Pflanzaktion „Baum des Jahres“ auf der Wiese beim Pausenhof.|||| Teamwork: Bürgermeister Martin Fenninger haut einen Pfosten zum Befestigen der Linde ein, den Bauhofleiter Konrad Kriegenhofer hält, während Harti Reinmiedl darauf achtet, dass die Leiter standfest ist.|(von rechts): Bürgermeister Martin Fenninger, Harti Reinmiedl und Bauhofleiter Konrad Kriegenhofer bei der herbstlichen Pflanzaktion „Baum des Jahres“ auf der Wiese beim Pausenhof.|||| Foto: Anneliese Caruso|Foto: Anneliese Caruso||||

Eigentlich ist die Robinie der Baum des Jahres 2020.

Mit zarten Fliederblättern und duftend weißen Blüten sei die Baumart ein schöner Farbtupfer in Deutschlands Parks, Gärten und Wäldern, teilte die Stiftung Baum des Jahres mit. Die nahezu unverwüstliche Robinie sei hier ursprünglich aber nicht heimisch und könne andere Pflanzen verdrängen. Deshalb erhitzt sie der Stiftung zufolge die Gemüter von Naturschützern, Städteplanern und Forstleuten. Dennoch könne der umstrittene Baum ein Hoffnungsträger im Klimawandel sein, weil er mit Hilfe von Knöllchenbakterien in der Lage ist, Stickstoff aus der Luft aufzunehmen und dem Boden zuzuführen.

 

Den Schutz des Klimas haben sich auch die sieben Kommunen Kirchanschöring, Wonneberg, Taching am See, Fridolfing, Petting, Waging am See und Tittmoning auf die Fahnen geschrieben, als sie sich im Jahr 2015 zur ILE-Region „Waginger See-Rupertiwinkel“ zusammengeschlossen und ihr Grundsatzprogramm festgelegt haben. Darin ist festgelegt, dass jede Gemeinde im Beisein von Kindern den Baum des Jahres setzen solle, um darauf hinzuweisen, dass dringend mehr Bäume benötigt werden, die einen natürlichen CO2-Speicher bilden. Je mehr Bäume, desto effektiver kann man den Klimawandel bekämpfen, waren sich die Gründungsmitglieder der ILE- Region damals einig. Denn beim Klimaschutz gilt: jeder Beitrag zählt. Und so wurden in den letzten Jahren schon viele Bäume in den einzelnen Gemeinden öffentlichkeitswirksam gepflanzt. Dazu trugen auch stets Kindergartenkinder, Schulkinder und der Nachwuchs der örtlichen Obst- und Gartenbauvereine bei, die regelmäßig tatkräftig mitanpackten und dadurch auf die Bedeutung der Bäume aufmerksam gemacht worden sind.

 

Da die Rinde der Robinie, aber auch die reifen Samen und Blätter für Menschen giftig sind, entschied sich die Gemeinde Wonneberg heuer jedoch für eine Winterlinde, die schon im Jahr 2016 den Titel „Baum des Jahres“ erhielt und eine große Bedeutung für den Artenschutz hat  Weil momentan Corona-bedingt aber auch alles ein wenig anders läuft, fand die diesjährige Wonneberger Pflanzaktion ganz ohne Buben und Mädchen statt. So wurde aus einer Pflanzaktion mit Kindern kurzerhand eine Pflanzaktion für Kinder. Denn die Winter-Linde, die mit ihrer Krone später ein schattiges Plätzchen bietet, sollte in der Nähe des Pausenhofs, auf der Wiese neben Grundschule und Kindergarten gepflanzt werden, auf dem sich vor allem Schulkinder aufhalten.

 

Bürgermeister Martin Fenninger griff dafür selbst zu Spaten und Schaufel und half Bauhofleiter Konrad Kriegenhofer und Harti Reinmiedl, den viele auch als Nikolaus aus St. Leonhard kennen, ein großes Pflanzloch zu graben, der dem breiten Wurzelballen der Linde ausreichend Platz bot. Anschließend verfüllten sie das Pflanzloch mit Humus und traten ihn fest. Aufgrund der Größe des Baumes schlugen sie auch drei Pfähle ein, die sie auf die Eckpunkte eines imaginären Dreiecks setzten, dessen Mittelpunkt der Stamm bildete. Während Fenninger den Baum in die Mitte drückte, banden ihn Kriegenhofer und Reinmiedl mit einer bestimmten Bindetechnik mit Kokosstricken an den Pfählen fest.

 

„Die Krone wirkt nämlich bei Wind wie ein Hebel auf die Wurzeln. Frisch gepflanzte Gehölze können nur mit ihrem Eigengewicht und der lockeren, aufgefüllten Erde dagegenhalten, weshalb im Untergrund ständig Bewegung herrscht. Dadurch reißen gerade gebildete Feinwurzeln gleich wieder ab, was eine schlechte Wasser- und Nährstoffversorgung zur Folge hat. Mit der stabilen Verankerung sorgen wir dafür, dass die Linde in Ruhe einwurzeln kann“, sagte Fenninger. Zudem erinnerte er daran, dass Bäume eine Lebensgrundlage darstellen, die es zu erhalten gelte. Daher stelle diese Pflanzung praktisch auch die Gegenaktion zur Fällung der Linde am Dorfplatz dar. Dieser alte Baum habe für das neue Bürgerhaus weichen müssen. Bei der Begutachtung habe man festgestellt, dass er auch nicht mehr gesund gewesen sei. „Ich denke, mit der Linde auf dem Schulgelände haben wir einen guten Ersatz gepflanzt.“

 

Zudem habe Wonneberg den neuen Baum auch kostenlos erhalten. Die ILE- Region Waginger See-Rupertiwinkel stelle jeder Gemeinde pro Jahr einen Gratisbaum zur Verfügung. Der Kauf werde mit Mittel aus dem ILE-Kleinprojekte- Fördertopf finanziert.

 

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