Barbara und Rupert Huber erfüllten sich damit lang gehegten Wunsch
Wonneberg. Es war am 2. Oktober 2005, also vor fast genau 15 Jahren, dass die Schutzengel-Kapelle in Hoggen eingeweiht worden ist. Die Eheleute Rupert und Barbara Huber haben sie erbaut, nur einen Steinwurf von ihrem idyllisch gelegenen Hof entfernt. Geweiht wurde sie von Pater Marian, dem damaligen Seelsorger im Pfarrverband Waging, zusammen mit Pastoralreferent Peter Förg. Sie ist die vierte Station auf dem Kapellen-Rundweg, den der Pfarrgemeinderat der Kuratie St. Leonhard konzipiert hat.
Es war für Rupert und Barbara Huber schon lange zuvor ein Wunsch gewesen, eine Kapelle zu bauen. Aber wie es halt so ist, anderes war wichtiger, und so rückte das Projekt immer wieder nach hinten. Als aber Rupert Huber einen so schweren Radunfall hatte, dass er nur haarscharf mit dem Leben davongekommen ist, beschlossen er und seine Frau, den Plan eines Kapellen-Baus jetzt in die Tat umzusetzen. Ein Schutzengel, konkret der Erzengel Raphael, sollte Patron der Kapelle werden. Zu ihrer beiden 40. Geburtstag appellierten Rupert und Barbara Huber an ihre Feiergäste, doch statt Geschenken Geld für eine Kapelle zu spenden. Damit war schon ein gewisser finanzieller Grundstock zusammengekommen.
Beim Bau hob Rupert Huber den Graben für die Grundfeste mit eigener Kraft aus und übernahm größtenteils auch die Mauerarbeiten, wobei Freunde und Bekannte immer wieder mithalfen. Das Eisengitter vor dem Altar hat er selber geschmiedet. Barbara Hubers Vater, Antiquitätensammler aus Leidenschaft, hat für die Innenausstattung vieles beigesteuert: den kleinen Kreuzweg, den Barbara - die gelernte Malerin ist - fachgerecht aufgemöbelt und mit vergoldeten Kreuzchen versehen hat, das Altarbild vom Herz Jesu oder die seitlichen Fensterbilder mit den Schutzengel-Motiven. Die sternförmig gestaltete Holzdecke mit der Taube als Symbol des Heiligen Geistes im Mittelpunkt ist eine ganz besondere Zierde der Kapelle.
Zehn weitere Jahre dauerte es danach noch, bis sich ein weiterer großer Wunsch von Barbara Huber erfüllte: ein Glockenturm. Dieses kleine Türmchen, ebenso mit Schaarschindeln verkleidet wie das gesamte Dach, ist das Tüpfelchen auf dem „i“ dieser Kapelle, die etwa 1,80 mal 3,40 m groß und rund drei Meter hoch ist. Der Vorbau stützt sich auf zwei gedrechselte Säulen aus Eiche.
Mit dem weißen Mauerwerk, der kunstvoll gelegten Steinmauer im unteren Bereich, mit dem Steinpflaster und nicht zuletzt dem reich verzierten Dachstuhl ist die Kapelle eine Zierde auf der Wiese vor dem Hof, an einem Wegerl, das viele Spaziergänger gerne benutzen. Deshalb hatten die Eheleute Huber schon vor einigen Jahren hier auch eine Bank aufgestellt, die im Schatten einer Kastanie auf müde Wanderer wartet. Und es bereitet ihnen große Freude, dass immer wieder Menschen zu diesem Ort kommen, um Hilfe zu erflehen oder Dank zu sagen. Neuerdings einige mehr, seit der St. Leonharder Pfarrgemeinderat den Kapellen-Rundweg zusammengestellt hat, erzählt Barbara Huber. he