Die ganze Schulfamilie war beteiligt mit Reden, Liedern, Tänzen, Ausstellungen und der Verpflegung der Gäste
Wonneberg - "In Wonneberg da steht a Schul', die finden alle Leute cool", tönte es zum zum 30-jährigen Bestehen des Schulhauses in Wonneberg durch die Turnhalle. Die ganze Schulfamilien fieberte schon seit Wochen auf ihr großes Jubiläum hin. Lieder und Tänze wurden mit Mühe und Ideenreichtum eingeübt.
Mit dem Einstandslied empfingen Kinder und Lehrer musikalisch die Ehrengäste in der Schulturnhalle. Rektorin Maria Hipf hatte bei ihrer Ansprache zwei Moderatoren zur Seite; Theresa und Bene, die später mit flotten Sprüchen durchs Programm führten.
Der Elternbeiratsvorsitzende Elmar Schumann leitete seine Ansprache mit einer Textstelle aus »Max und Moritz« ein, die vom Lernen und der Beziehung der beiden Unholde zum Lehrer Lämpel handelt. Er lobte den super guten Zusammenhalt in der Grundschule Otting-Wonneberg von Eltern, Lehrern und Kindern.
Vom Gemeinderatsbeschluss bis zum Schulhaus
Altbürgermeister Sepp Mayr berichtete mit Fotos vom Gemeinderatsbeschluss zum Neubau über Planung, Bau und Fertigstellung der Schule. Am Nachmittag beim Tag der offenen Tür hielt er einen ausführlicheren Bericht über das Thema, wozu er nochmals viele interessierte Zuhörer um sich scharte.
Die vierte Klasse spielte besagte Gemeinderatssitzung nach, wie sie gewesen sein könnte. Die Kinder diskutierten emotional und sehr authentisch das Für und Wider eines Neubaus gegenüber dem Umbau der 100 Jahre alten Grundschule in der Ortsmitte. Für ihren Ratsbeschluss, ein neues Schulhaus auf der grünen Wiese zu bauen, erhielten sie viel Applaus.
Mit dem »Bauernmadl«, perfekt getanzt und gesungen, erfreute die zweite Klasse das Publikum. Mathias Sieglbauer begleitete die jungen Tänzer auf der Ziach.
Bürgermeister Martin Fenninger gratulierte der Schulfamilie zum Jubiläum. Er fragte die Kinder, was man braucht um eine intakte Schule zu bekommen. Die Antwort: »Freunde, nette Lehrer, Zusammenhalt, Schulhof, schöne Schule und eine Türe«. Der Bürgermeister ergänzte: »Man braucht tolle Kinder, so wie ihr es seid, tolle Eltern und natürlich, wie schon erwähnt, tolle Lehrer.« Fenninger freute sich, wie gut es gerade in der Gemeinde und der Schule laufe. Dieses Schulhaus sei das beste Beispiel für das, was eine kleine Gemeinde wie Wonneberg schaffe, wenn gemeinsam angepackt wird. Er sei stolz, in so einer Gemeinde Bürgermeister sein zu dürfen. Fenninger würdigte alle, die dazu beitragen, dass der Schulbetrieb gelinge, Lehrer, Reinigungskräfte und Erzieherinnen der Mittagsbetreuung. Namentlich erwähnte er Schulleiterin Maria Hipf, Sekretärin und gute Seele der Schule, Gabi Fenninger, und Hausmeister Hardi Reinmiedl.
Zeitreise mit Walkman und Diddlmaus
Die Kinder der Kombiklasse eins und zwei machten eine Zeitreise in die 90er. Musikalisch untermalt zeigten sie ein altes Nokia Handy, Walkman, VHS-Videokassetten, Diddlmaus und mehr Dinge. die damals topaktuell waren und erklärten mit viel Humor in Reimform deren Gebrauch.
Die Kombiklasse drei und vier brachte die Geschichte der letzten 30 Jahre in Erinnerung. Sie berichteten zum Beispiel von der Einführung des Euro 2002, der ersten Bundeskanzlerin Angela Merkel ab 2005 und dem ersten schwarzen Präsidenten der USA, Barrack Obama ab 2009. »2015 setzte sich das Smartphone richtig durch«, erklärten die Kinder. Auf ihre Anweisung »Hand hoch, wer von den Erwachsenen kein Smartphone hat«, meldete sich Pfarrer Ager.
Auf das Lied »We are together« tanzten die Kinder der dritten Klasse beschwingt und drückten mit Handbewegungen den Text aus, beim Refrain sprangen alle Kinder plötzlich auf und machten mit. Zum Jubiläum überraschte sie die Schulleitung mit einheitlichen T-Shirts, die sie stolz den ganzen Tag lang trugen.
Pastoralreferent Uli Jauernig gab den kirchlichen Segen für die Veranstaltung. Er erinnerte an die Einweihung vor 30 Jahren durch den damaligen Ortspfarrer Josef Kraller. Er bat Gott weiterhin um seinen Segen für die Schule als guter Platz fürs Lernen mit viel Liebe und Wohlwollen für die Kinder. Er bat, dass die Schule ein Ort sei, an dem die christlichen Werte gelebt und vermittelt werden.
Das Mitmachlied der Schule Otting-Wonneberg »Zwei Orte eine Schule« sangen alle Kinder gemeinsam, ehe Schulleiterin Maria Hipf an alle auf, neben und vor der Bühne, alle Ideengeber und Helfer ein herzliches Vergelt's Gott aussprach. Hipf lobte die Kinder: »Ihr warts der Hammer heute, ihr wart superbrav, ihr habt super aufgeführt, ich bin sehr gerührt.« Sie sei froh, in der Schule Otting-Wonneberg Schulleiterin sein zu dürfen, sie finde es hier so schön, vor allem, »weil die Leute hier so nett sind und einen so willkommen heißen«.
Nach dem Mittagessen öffnete die Schule ihre Pforten zum Tag der offenen Tür. Der Elternbeirat, der schon den Mittagstisch organisiert hatte wartete mit einem reichhaltigen Kuchenbuffet auf. Eine kunstvoll mit dem Schullogo verzierte Torte hatte Conny Seehuber gebacken. Schüler und Lehrkräfte hatten verschiedene Ausstellungen in den Klassenzimmern geschaffen, unter anderem zur Schulgeschichte St. Leonhard. Die Entstehung der »Neuen Schule« stellten sie in einer Zeitleiste im Schulflur dar.
So sahen die Klassenzimmer früher aus
Einen Klassenraum gestalteten sie zweigeteilt – eine Seite wie in den 90ern, die andere aktuell. Beim Abriss der ehemaligen Schule in der Dorfmitte rettete man einige alte Ausstattungsgegenstände wie Bänke und Tafeln. Die Idee, einen Abstellraum in ein Klassenzimmer aus alter Zeit zu verwandeln, kam außerordentlich gut an. So manche schossen ein Erinnerungsfoto, wie sie die Schulbank drücken oder vor der Tafel, auf der ein Text über Balthasar Permoser in alter deutscher Schrift stand.
Noch lange nach dem offiziellen Festende schlenderten die Besucher durch die Räume und ließen in Gedanken ihre eigene Schulzeit in diesem Gebäude oder der alten Grundschule Revue passieren.
Linda Babl
Weitere Bilder zum 30-jähriges Bestehen des Schulhauses Wonneberg