Die Kreisgruppe des Ökologischen Jagdvereins TS-BGL Land würdigte in einer Feierstunde im Wonneberger Bürgerhaus Max Poschner und Alfons Leitenbacher.
Die beiden Mitglieder des ÖJV Bayern gehen in den Ruhestand. Dies ist Grund für ein Dankeschön seitens des Vereins für ihren vorbildlichen Einsatz während ihrer Amtszeit für dessen Belange. Dr. Klaus Thiele hielt die Laudatio in der er ihre Verdienste im Hinblick auf den Waldumbau, hin zu klimatoleranten und artenreichen Mischwäldern würdigte. Auch hätten sich beide für eine zukunftsfähige Jagd eingesetzt, so Thiele.
In kurzen Umrissen gab er Einblick in den beruflichen Lebenslauf von Max Poschner. Sein Studium absolvierte dieser in Weihenstephan, danach führte ihn sein Weg an die Forstämter Bad Reichenhall, nach Treuchtlingen und an den Spitzingsee, bis er dann ans Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Traunstein wechselte. Seit 2000 war Poschner Revierleiter in Wonneberg in der Privatwaldbetreuung. Thiele sagte, Max Poschner werde durch seinen Ruhestand eine große Lücke hinterlassen, denn es gibt nur wenige, die diese naturnahe Forst- und Jagdwirtschaft praktizieren. Er bedankte sich bei ihm für sein Vertrauen. Der Vorsitzende der Kreisgruppe BGL-TS überreichte ihm gemeinsam mit Stefan Strasser eine Urkunde zum Dank für seine Verdienste.
Auch Alfons Leitenbacher wurde von den Beiden mit dieser auf ein Holzbrett eingravierten Urkunde bedacht. Zuvor hielt Dr. Klaus Thiele auch eine Dankrede an ihn. Seine Tätigkeit für den Wald in Bayern ist von sehr großer Bedeutung, sagte er, Leitenbachers Einfluss während seiner Amtszeit für den Wald sei hoch einzuschätzen. Auch er habe viele Stationen während seiner beruflichen Laufbahn durchwandert. Das Studium absolvierte er in Göttingen und München. Sehr früh in seinem Berufsleben arbeitete er als persönlicher Referent vom Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus wo er viele Einblicke in das Forstpolitische Denken bekam. 1995 wechselte er als Leiter des Forstamtes nach Siegsdorf, und ab 2001 bekleidete er dieselbe Stellung im Forstamt in Ruhpolding. Im Jahr 2005 wechselte er ans Amt für Ernährung und Forsten nach Traunstein als Bereichsleiter Forst, ab 2012 übernahm er schließlich die Leitung des AELF Traunstein. Mitglied beim ÖJV Bayern ist Leitenbacher seit 1989, erzählte Thiele. Der Leiter des Forstbetriebs Berchtesgaden Dr. Daniel Müller richtete ebenfalls Worte des Dankes an Max Poschner und Alfons Leitenbacher.
Bevor sich die Vereinsmitglieder ins Bürgerhaus begaben, konnten sie sich bei einer Waldbegehung in Gänsberg am Wonneberg selbst von den Erfolgen einer waldgerechten Jagd überzeugen. Nachdem die Waldbesitzer mit der Jagdausübung und dem hohen Verbiss unzufrieden waren, wurde die Jagd seit 2010 nicht mehr verpachtet, sondern in Eigenbewirtschaftung durchgeführt. Dadurch haben die Waldbesitzer viel mehr Einfluss auf die Jagdausübung. Der Jäger Stefan Strasser zeigte auf, wie sich in nur wenigen Jahren eine artenreiche Waldverjüngung mit einem hohen Tannenanteil etablieren konnte, was in der Vergangenheit aufgrund des hohen Rehwildbestandes völlig unmöglich war. Aber auch das Wild profitiert sehr von der Umstellung der Jagd. Seither gibt es kaum mehr Wildunfälle, die Kitze werden überwiegend in der entstandenen schützenden Verjüngung gesetzt und dadurch keinen Gefahren bei der Grünlandbewirtschaftung ausgesetzt. Auch der Gesundheitszustand des Rehwildbestandes ist deutlich besser geworden. Fazit des Waldbeganges: Die jagdliche Umstellung ist eine Win-Win-Situation für Wald, Wild, und Waldbesitzer.
Stefan Strasser