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Vortrag über Kalk und seine guten Eigenschaften

Vortrag über Kalk und seine guten Eigenschaften

Informationsabend zum Thema Kalk - der Erlös kam der Kuratie St. Leonhard zu Gute.

Zum Vortrag „Kalk und seine guten Eigenschaften“, zu dem die Überparteiliche Wählergruppe Wonneberg geladen hatte, fanden sich ca. 50 Gäste im Wonneberger Bürgerhaus ein. Willi Haberlander gab Einblicke über Kalk in seiner Herstellung, Entstehung und Wirtschaftlichkeit. Gemeindereferent Martin Riedl rundete den Vortrag mit eindrucksvollen Bildern und Informationen der Renovierung der Wallfahrtskirche St. Leonhard ab. Für musikalische Unterhaltung sorgte Stephan Eglseer.

 

Kalk wurde schon einige tausend Jahre vor dem Bau der Pyramiden in Anatolien gebrannt und verwendet. Aber auch bei uns im Lande besaßen noch vor ca. 60 Jahren viele Höfe ihre eigene Kalkgrube, um ihre Wohnungen, Fassaden und Ställe selbst kostengünstig streichen zu können. Heute ist Kalk für viele nur noch ein lästiger Begleiter in den Wasserleitungen. „Das Wissen, das sich viele tausende Jahre angesammelt hat, ist leider oftmals verloren gegangen“, bedauerte Willi Haberlander. „Kalk ist der beste Baustoff, das beste Bindemittel und der beste Anstrich“, bekräftigte er weiter. Gegenüber den Dispersionsfarben, die fast so dicht wie Plastikfolie sind, ist ein Kalkanstrich diffusionsoffen und desinfizierend. Er ist ein gut verfügbarer Rohstoff und somit nachhaltig für Mensch und Umwelt. Besonders erwähnenswert sind auch die vielen Bereiche, in denen der Kalk heutzutage zur Anwendung kommt. Die größten Abnehmer finden sich hier in den Bereichen der Bau-, Glas-, Zement- und Gesundheitsindustrie als auch in der Kosmetik und der Landwirtschaft.

 

Über ein Schaubild des Kalkkreislaufs erläuterte Haberlander das Thema „Sumpfkalk in der Herstellung“. Besonders der Aufbau und die Funktionsweise eines Kalkofens wurden im Detail anschaulich erklärt. Beim Kalkbrennen werden die rohen Kalksteine im Ofen mindestens 100 Stunden bei rund 1.000 Grad gebrannt. Verbindet man den gebrannten Kalk mit Wasser, wird daraus gelöschter Kalk. Haberlander berichtete weiter über das traditionelle Kalkbrennen in Dieperting. Mit den originellen Bildern konnte man sich einen Eindruck vom Bestücken, Brennen und Löschen des Kalks verschaffen. Der fertige Kalk kann dann für Wandfarben, als Frostschutz für Bäume, zur Schädlingsbekämpfung oder als Düngemittel verwendet werden.

 

Martin Riedl zeigte eindrucksvolle Bilder zur Restauration und Rekonstruktion der Friesmalerei an der Kirche St. Leonhard. Diese wurden im Zuge der notwenigen Außenrenovierung des Gotteshauses durchgeführt, welche auch die Neueindeckung des Daches und das Absenken des Portals zu einem barrierefreien Zugang zur Kirche beinhaltete. Die Restaurierung der nordseitigen Türen am Hauptportal, sowie der Sakristeitüre waren ebenfalls Teil der Restaurierungsmaßnahmen. Ein großer Zugewinn ist die spätgotische Quaderlinierung mit natürlichen Farben an der Kirchenfassade. „Das Kirchenschiff sieht wieder aus, wie bei Fertigstellung der Kirche im Jahr 1496“, so Riedl. „Würde man die vielen Schichten der Jahrhunderte abtragen, käme der dauerhafte Kalkputz mit den Linien zum Vorschein.“

 

Willi Haberlander ging dann noch weit zurück in der Erdgeschichte zur Entstehung des Kalks durch Ablagerung von Meerestieren über Millionen Jahre. Durch die Kontinentaltrift türmten sich unter anderem die Alpen auf. Heute kann z.B. im Leube-Kalkwerk in Golling der reinste Kalk der Nordalpen abgebaut werden.

 

Abschließend ging es noch um die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und Techniken bei Neubau und Renovierung, wobei die Erfahrung mit Kalk eine große Rolle spielt. Bezeichnend sind die wesentlich niedrigeren Kosten bei Kalkanstrich im Vergleich zu Silikatfarben.

 

Claudia Wolff

 

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