Trotz moderner technischer Möglichkeiten sollen die Feuerwehren bei der Alarmierung auf akustische Signale zurückgreifen können.
Die Sirene soll neben den sogenannten Piepsern oder der Warnung per SMS auf dem Smartphone der Feuerwehrleute eine feste Größe bei Bränden oder Unfällen bleiben. Gemeinden, die noch funktionstüchtige Sirenen und Lautsprecher-Anlagen haben, sind vor allem dann im Vorteil, wenn die Gefahr nachts droht und die Menschen schlafen. Ein Heulton weckt deutlich besser als eine SMS oder die Benachrichtigung in einer App. Daher stellt die Alarmierung über Sirenen eine sinnvolle Ergänzung dar. So will die Gemeinde Wonneberg ihre alte Sirene mit ihrer analogen Technik auf dem Dach des Rathauses durch eine neue digital ansteuerbare Sirene ersetzen, die ergänzend eingesetzt wird und zugleich als Lautsprecher funktioniert, um künftig auch die Bevölkerung vor möglichen Gefahren zu warnen.
Dafür nutzt die Gemeinde das Sonderförderprogramm „Sirenen“. Aufgelegt worden war dieses Sonderförderprogramm vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das den Ländern Haushaltsmittel zur Verfügung stellt, damit neue Sirenen errichtet und alte Modelle modernisiert werden können.
Wie 2. Bürgermeister Hermann Eder, der die jüngste Gemeinderatssitzung leitete, sagte, stelle die Integrierte Leitstelle (ILS) Traunstein im kommenden Dezember die Alarmierungsanlagen im Landkreis Traunstein auf die digitale Alarmierung um. Deshalb habe die Gemeinde schon im letzten Jahr einen Antrag auf Zuschuss aus diesem Sonderförderprogramm gestellt, der mittlerweile auch bewilligt sei.
Um in den Genuss der Fördergelder zu kommen, muss die neue Sirene bis Ende des Jahres einsatzbereit sein. „Die Planung und Auftragsvergabe reicht hier nicht.“ Zudem ist laut Eder eine beschränkte Ausschreibung notwendig.
„Wir rechnen mit Gesamtkosten pro Sirene von etwa 12. 000 Euro.“ Diesen Betrag müsse die Gemeinde aber nicht alleine stemmen. „Bereits Ende Dezember 2021 ist uns der Zuwendungsbescheid für die Sirene zugesandt worden.“ Demnach erhält Wonneberg pro Dach-Sirene eine Förderung von 10.850 Euro über das genannte Sonderförderprogramm, wodurch die Gemeinde insgesamt nur etwa 1.150 Euro für ihre einzige Sirenen-Anlage zu tragen hat.
Wie der Ratsdebatte zu entnehmen war, gibt es Bedarf in allen Kommunen. Auch wenn die Gemeinde Wonneberg frühzeitig an der Reihe sei, solle sie sich dennoch beeilen, weil es durch den großen Bedarf zu langen Lieferzeiten bei den drei einzigen Sirenenherstellern im Land komme und die Fördergelder nach dem Windhund-Verfahren verteilt würden.
Die letzten großen Katastrophen wie im Ahrtal haben gezeigt, dass eine rechtzeitige Alarmierung der Bevölkerung sinnvoll ist. Ein gutes Instrument sind dabei Sirenen. Aus diesem Grund hat der Bund beschlossen, ein neues Förderprogramm aufzulegen, um die bestehenden oder auch neu zu errichtenden Sirenen in den Kommunen aktuell zu halten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) finanziert ein Förderprogramm mit rund 90 Millionen Euro und ergänzt damit die bereits unternommenen Anstrengungen auf Landesebene, um neue Sirenen zu errichten und alte Modelle zu modernisieren.
Zudem werden die Sirenen technisch so aufgerüstet, dass sie an das vom BBK bundesweit zur Verfügung gestellte modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossen werden können. Durch das Sirenenförderprogramm werden die Weiterentwicklung und der Ausbau der Warnung der Bevölkerung vor Gefahren gefördert. (ac)