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Soll das Vario-Bus-System auch auf Wonneberg ausgedehnt werden?

Soll das Vario-Bus-System auch auf Wonneberg ausgedehnt werden?

Viele wünschen sich einen besseren öffentlichen Nahverkehr auf dem Land.

Der ist in der Regel alles andere als attraktiv: Busse fahren oft nur alle ein bis zwei Stunden oder noch seltener, abends und am Wochenende gar nicht, die Haltestelle liegen oft Kilometer von der Haustür entfernt, und die Fahrzeiten sind im Schnitt dreimal so hoch wie mit dem Auto. Kein Wunder, dass hier niemand auf das Auto verzichten kann und will. Das hat negative Folgen für den Klimaschutz und ist angesichts von hohen Spritpreisen derzeit auch besonders teuer. Viele Menschen würden liebend gerne auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen und vom neuen 9-Euro-Monatsticket der Bundesregierung profitieren. Nur leider ist das Angebot viel zu schlecht dafür.

 

Verbessern ließe sich der Nahverkehr mit dem Vario-Bus, der bisher nur zwischen der Stadt Tittmoning und den Gemeinden Fridolfing, Kirchanschöring und Taching am See (mit Anbindung zum Bahnhof in Waging am See) verkehrt. Die bisherige Route war also räumlich sehr eingeschränkt.

 

Dieses Bus-Taxi, das nur auf Bestellung rollt, befördert seine Fahrgäste ohne festen Fahrplan oder Linienweg aber mit festgelegten Rufbus-Haltestellen. Die Abholung erfolgt also haltestellengebunden.

 

Dieses erste im Landkreis eingeführte Rufbussystem „Vario-Bus“ nun schon seit Mai 2014 kontinuierlich unterwegs. Finanziert wird er zurzeit vom Landkreis Traunstein, der Stadt Tittmoning und von den Gemeinden Fridolfing, Kirchanschöring und Taching am See.

 

Aktuell wird das Konzept des Vario-Busses überarbeitet und eine Ausweitung auf die gesamten ILE-Gemeinden steht im Raum“, sagte Bürgermeister Martin Fenninger in der jüngsten Gemeinderatssitzung und stellte die Ausweitung auf Wonneberg zur Diskussion. Das ist gegenüber dem bisherigen System aber mit deutlich höheren Kosten verbunden. Nicht nur angesichts dieser Kosten äußerte der Rat seine Bedenken, sondern auch wegen der zu erwartenden mangelnden gesellschaftlichen Akzeptanz. Das Gremium zögerte mit einer Entscheidung, weil die Sorge bestand, dass das Angebot von zu wenigen Fahrgästen genutzt wird und die Gemeinde auf hohen Kosten sitzenbleibt. „Obwohl es sich für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen geradezu anbietet. “Abschließend entschieden wurde also noch nichts, obwohl das Für und Wider des Vario-Bus-Systems, für das zwei verschiedene Varianten erarbeitet worden sind, eingehend erörtert worden ist.

 

„Vorgesehen ist, das Ruf-Bus-Angebot ab Mai 2023 auf alle sieben ILE-Gemeinden auszudehnen, dann kämen eventuell auch noch Petting, Waging am See und Wonneberg hinzu“, sagte Fenninger. Dies würde nicht nur zu deutlich mehr Haltestellen führen, sondern auch zu einem Plus an Einsatzzeiten des Busses. Es wäre dann ein flexibles Zusatzangebot, das den ÖPNV ergänze, attraktiver mache und die gesamte Wegekette besser abdecke.

 

 „Die ILE-Gemeindeoberhäupter treffen sich im Mai nochmals, dann wissen wir mehr auch zu den Kosten, die die Gemeinde für diesen öffentlichen Personennahverkehr aufbringen müsste.“ Der Gemeinderat wolle dann im Juni beschließen, ob die bei diesem Gespräch ausgehandelten Bedingungen für Wonneberg akzeptabel sind und die Gemeinde mitmachen will. „Bei diesem Gespräch will ich auch die Kosten nochmals ansprechen“, sagte Fenninger. Er bestätigte, dass die künftige Konzeption des Vario-Busses mit allen Änderungen finanzieller und lauftechnischer Natur in einer Videokonferenz für alle Gemeinderäte der Verwaltungsgemeinschaft bereits am 11. April vorgestellt worden ist. (ac)

 

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