Gemeinderat appelliert an die Hundebesitzer, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner aufzunehmen und zu entsorgen.
Offensichtlich gibt es viele Hunde in Wonneberg und damit auch die Probleme mit deren Hinterlassenschaften. Weil es in der Vergangenheit immer wieder Nachfragen von Bewohnern und Beschwerden von Landwirten gegeben hat, beantragte ein Bürger das Aufstellen von zwei Hundetoiletten an den örtlichen Wegen. Das stieß jedoch auf Ablehnung im Gemeinderat. Ähnlich abweisend hatte sich das Gremium auch schon früher geäußert. Zur Begründung hieß es jetzt, dass zwei Hundetoiletten das Problem mit den Hinterlassenschaften von Hunden nicht lösen würde, weil die Wegstrecke Wonnebergs viel zu groß ist und ein flächendeckendes Netz an Hundetoiletten aus Kostengründen nicht infrage kommt. „Zudem zeigt das Beispiel aus der Nachbargemeinde Waging am See, dass die Beutel oftmals neben den Abfallbehältern mit den integrierten Hundekot-Beutel-Spendern abgelegt werden“, sagte Bürgermeister Martin Fenninger. Es sei auch schon vorgekommen, dass die Beutel in den Abfallbehälter an der Bushaltestelle geworfen worden sind.
Der Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Waging am See, Franz Röckenwagner stellte zudem klar, dass die Hundesteuer eine Aufwandsteuer ist. Das Geld aus den Einnahmen könne nicht zweckgebunden zum Beispiel für die Leerung der Abfallbehälter ausgegeben werden, sondern fließe automatisch in den allgemeinen Haushalt der Gemeinde. Außerdem sei das Leeren eine sehr unschöne Arbeit für die Bauhofmitarbeiter. Wenn die Gemeinde Hundetoiletten aufstelle, entstünden zwar Kosten für das Aufstellen der Geräte und für die Entsorgung der Beutel, aber das Argument, die Hundesteuer erhöhen zu müssen, gelte nur indirekt.
Im Wonneberger Rat gab es nämlich Stimmen, die die Erhöhung der Hundesteuer befürworteten, falls es entsorgungsbedingt zu einer Kostensteigerung kommt.
Die Gemeinde wolle aber nicht in Zugzwang geraten, die Hundesteuer anzuheben, zumal dies, wie es hieß, unfair gegenüber jenen Hundebesitzern wäre, die stets Beutel für „Bellos Hinterlassenschaften“ mitführen und diese im eigenen Hausmüll entsorgen.
Gemeinderat Christian Schnellinger vermutete, dass sich die Situation an den Strecken mit Hundetoiletten verschärfe, „weil dann die meisten Gassigeher nur noch diese Wege benutzen“. Er regte an, Hundebesitzer einzuladen und mit ihnen darüber zu diskutieren, wie man zu einer einvernehmlichen Lösung kommt, mit der alle leben können. Denn es müsse künftig vermieden werden, dass die Vierbeiner Gehwege, Spielplätze oder etwa Wiesen verunreinigen oder die entsprechenden Beutel irgendwo in freier Natur liegenbleiben. Es habe diesbezüglich immer wieder Beschwerden gegeben.
Amtskollegin Tina Poller schlug hingegen vor, die Hundebesitzer von der Verwaltung anschreiben zu lassen, um sie für das Thema stärker zu sensibilisieren. Vor allem müsse man den Besitzern der Vierbeiner deutlicher erklären, dass der Hundekot ein Problem für die Kühe und Rinder darstellt, wenn er ins Futter kommt. Die meisten Leute würden sich zwar um die Hinterlassenschaften ihrer Hunde kümmern, „daher können wir nur an die Vernunft der Übrigen appellieren“.
Fenninger zog zwar in Erwägung, Wonnebergs Hundehalter anzuschreiben, will es aber zunächst beim Aufruf an die Hundebesitzer belassen: „Die Gemeinde appelliert nochmals deutlich an das Verantwortungsbewusstsein der Hundehalter und Hundehalterinnen und daran, im Interesse eines sauberen Dorfes den Kot ihrer Hunde aufzusammeln und in Müllbehältern zu entsorgen“ Per Gesetz seien Hundebesitzer dazu verpflichtet, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner aufzunehmen und zu entsorgen.
Anneliese Caruso