Biobauern aus der Region informierten sich bei einer Felderbegehung auf dem Betrieb Kraller in Tittmoning über den erfolgreichen Anbau von Bio-Sonnenblumen und -Getreide.
Der Anbau von Sonnenblumen rentiert sich zu Marktpreisen kaum - der Betrieb Kraller presst seine Sonnenblumen aber selbst, liefert das kaltgepresste Öl direkt an den Verbraucher und nutzt den Presskuchen für die Schweinemast. Damit gibt er ein Beispiel, wie die Wertschöpfung auch für kleine Betriebe deutlich erhöht werden kann.
Die Ökomodellregion Waginger See- Rupertiwinkel, die den Infoabend gemeinsam mit dem Amt für Landwirtschaft in Traunstein veranstaltete, will die Direktvermarktung und auch den Aufbau von Kooperationen zwischen Biolandwirten und benachbarten Verarbeitern unterstützen. Die Verbraucher wollen mehr Ökoprodukte aus der heimischen Region beziehen. Von Verarbeitern werden derzeit vor allem Gelbsenf und Emmer gesucht. Während es zum anspruchsvollen Anbau von Bio-Gelbsenf noch kaum Erfahrungen in der Region gibt, eignen sich hiesige Standorte, die für den Anbau von Dinkel geeignet sind, grundsätzlich auch für den Anbau von Emmer, wie Landwirt Franz Obermeyer aus Tengling erläuterte. Emmer, auch Sommerdinkel genannt, ist eine sehr alte Getreideart, ein Urahn des Weizens, und wird zur Produktion von Teigwaren und Brot verwendet.
Robert Schätzl von der LfL informierte über die wirtschaftliche Seite der Ökoackererzeugnisse, und ging dabei speziell auf die Ertragserwartungen und Anbauvoraussetzungen zu Gelbsenf und Emmer in der Region ein. Im Bio-Anbau müssten neben der Gewinnerwartung aus dem Anbau einer einzelnen Frucht weitere Faktoren wie die Auswirkungen in der Fruchtfolge oder auf den Unkrautdruck berücksichtigt werden, um einzuschätzen, ob der Anbau einer Feldfrucht Sinn mache.
Interessenten für den Anbau von Emmer oder Gelbsenf können sich im Büro der Ökomodellregion unter 08681/ 4005-37 oder unter beim Projektmanagement melden.
Nächster Termin in der Ökomodellregion ist das Treffen der Arbeitsgruppe „Streuobst und Artenschutz“ am Montag, den 28.07. um 19.00 Uhr im Sitzungssaal der Gemeinde Waging.